Der Europa-Antrag ist mit Blick auf das im Juni von den EU-Mitgliedstaaten verabschiedete "Partnership Framework" und die darin beschriebenen "Compacts" nicht auf dem neuesten Stand - und sollte deshalb aktualisiert werden. Die ersten Pakte, mit Jordanien und dem Libanon nämlich, sind bereits unterzeichnet; die Verhandlungen mit Niger, Nigeria, Äthiopien, Mali und Senegal sind in vollem Gange; und schon fordern die EU-Mitgliedstaaten, nicht zuletzt die Bundesregierung, eine weitere geografische Ausweitung auf Staaten wie Libyen.
Das vorrangige Ziel dieser Politik wird dabei deutlich benannt. Zitat Donald Tusk: "The goal is to prevent illegal migration to Italy and to the rest of Europe, and to ensure effective returns of irregular migrants." Solange aber auch weiterhin praktisch jede Form der regulären Einreise verhindert wird, bedeutet das letztlich, was im Rahmen des EU-Türkei-Pakts längst praktiziert wird: Selbst syrische Flüchtende mit eindeutigem Asylanspruch können abgeschoben werden, denn sie sind irregulär eingereist - und rund um Europa entsteht Schritt für Schritt ein flüchtlingspolitischer cordon sanitaire. Das sollten wir unmissverständlich kritisieren.
Antrag: | Ja zu Europa, Mut zur Veränderung - Europas Zukunft gemeinsam gestalten |
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Antragsteller*in: | Barbara Lochbihler (KV Ostallgäu/Kaufbeuren) |
Status: | Von der Antragskommission geprüft |
Eingereicht: | 21.10.2016, 20:26 |
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