Die meisten Geschäftsfelder der Daimler AG berühren unsere Partei in besonderer Weise. Der Konzern produziert unter der Marke „Mercedes-Benz Defensive Vehicles“ Mititärfahrzeuge und exportiert diese in Krisenregionen und in autoritär geführte Staaten. Als Profiteur zahlreicher militärischer Konflikte stehen seine Interessen den Zielen der Grünen diametral gegenüber.
In seinem Hauptgeschäftsfeld, der Produktion von Kraftfahrzeugen, steht die Daimler AG für genau den Teil der Wirtschaft, der sich auf dem Weg in eine entkarbonisierte Gesellschaft radikal verändern muss. Trotz kleinerer Innovationen ist der Wille zu dieser Veränderung bei der Daimler AG nicht erkennbar. Zur Elektromobilität schreibt der Konzern auf seiner Homepage:
„Wir arbeiten kontinuierlich an der Optimierung des klassischen Verbrennungsmotors - denn er wird auch weiterhin das Rückgrat der Mobilität bleiben.“
Diese Unterschiede in den Zielsetzungen zwischen Rüstungs- und Automobilherstellern und den Grünen sind sicher gute Gründe, in einen konstruktiven Dialog einzutreten. Ebenso sicher ist aber auch, dass eine Gastrede des Vorstandvorsitzenden der Daimler AG auf einer BDK dafür nicht der geeignete Rahmen ist.
Wesentlich für die Ablehnung der Gastrede ist die Signalwirkung, die von ihr ausgehen würde. Eine solche Rede dokumentiert einen Schulterschluss zwischen den Grünen und einem Wirtschaftszweig, der die Herausforderungen des Klimawandels bisher kaum angenommen hat. Besonders im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 können wir den damit verbundenen Glaubwürdigkeitsverlust ebenso wenig gebrauchen, wie den Akzent in der Diskussion um mögliche Koalitionskonstellationen nach der Wahl.
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