Fast 7 Millionen Menschen arbeiten derzeit in sogenannten Mini-Jobs. Zweidrittel dieser Menschen sind Frauen. Diese Jobs waren angedacht, um bestimmte Aufgaben wie zum Beispiel das Austragen von Zeitungen neben dem normalen Job zu ermöglichen und sollten den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern. Sie sind jedoch doch nur selten eine Brücke in den 1. Arbeitsmarkt. Statt dessen liefern sie Fehlanreize durch die fehlende soziale Absicherung und sorgen vor allem bei Frauen für Armut im Alter und sozialer Abhängigkeit von ihrem Partner.
Minijobs sorgen für Minilöhne. Beispiel: Eine verheiratete, kinderlose Frau mit Steuerklasse V erhält bei einem Bruttolohn von 13,50€ ca. 7€ netto. Als Minijobberin müsste sie also für die gleiche Arbeit 13,50€ netto (bei Befreiung von der Rentenversicherung erhalten. Real bekommt sie in der Regel nur den Mindestlohn. Fast alle Arbeitgeber zahlen nur das Minimum in diesen meist einfachen Beschäftigungen und kasieren damit die wirtschaftlichen Vorteile dieses Beschäftigungsverhältnisses. Dies gilt auch für viele Menschen im Hartu IV-Bezug. Ihre Notlage wird von vielen Arbeitgebern durch Minijobs ausgenutzt. Mit Minijobs ohne Auf- und Ausstiegsperspektive sorgt der Hartz IV-Bezug für die soziale Grundsicherung und die Sozialversicherung. Arbeitgeber beschäftigen sie dann wiederum nur in Höhe des Mindestlohns für Ihre Arbeit.
Minijobs sind häufig Jobs für Menschen für die es keine anderen Angebote auf dem Arbeitsmarkt gibt. Sie sind niedrig entlohnt, haben keine Ausstiegschancen und werden überdurchschnittlich von Frauen ausgeübt.
Minijobs führen nur selten in ein Normalarbeitsverhältnis. Weniger als 10% der Minijobber gelingt dieser Aufstieg. Viele Frauen verbleiben so ihr gesamtes Erwerbsleben in Minijobs, auch wenn die Phase der Kindererziehung durch die sie diese Erwerbsform begründen längst vorbei ist.
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