Auch wenn im Westen schon lange erklärt wird, dass Assad "jede Legitimität verloren" habe, betreibt das syrische Regime im westlichen Ausland noch immer zahlreiche Botschaften und ist auch bei der UN als völkerrechtlich anerkannte Vertretung Syriens repräsentiert. Für Syrer*innen in Europa ist dies eine Zumutung, da sie häufig aufgefordert werden, Dokumente und Zeugnisse durch die vom Regime betriebenen Botschaften beglaubigen zu lassen, obwohl sie gerade vor diesem Regime geflohen sind. Auch für die Verlängerung und Ausstellung ihrer Reisepässe müssen sich die Syrer*innen bei Bedarf an die Botschaften des Regimes wenden.
Für das Assad-Regime ist der Weiterbetrieb der Botschaften wichtig, da es der Regierung weiterhin internationales Prestige verleiht und Unterstützer*innen des Regimes mit attraktiven Auslandsposten belohnt werden können. Die Suche nach einer friedlichen Lösung haben die Botschaften hingegen in den vergangenen Jahren nicht vorangebracht. Mit der (zumindest zeitweiligen) vollständigen Schließung der Botschaften in der EU gäbe es ein weiteres, schmerzhaftes Druckmittel gegen die syrische Regierung jenseits von militärischen Optionen.
Siehe den Artikel der New York Times zu dem Thema:
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